Die Unterkunft im Städtchen Norma hatte ich gebucht, weil sie gut liegt um einen Besuch im Giardino di Ninfa zu unternehmen.
Hoch auf einen Felsen der Monti Lepini thront das Örtchen und bietet von verschiedenen Stellen aus eine beeindruckende Sicht über Land. Vermutlich bekommen die Einwohner vom touristisch erwirtschafteten Geld im gut 70 km entfernten Rom nichts ab, die Arbeitsplätze sind in der umliegenden Landwirtschaft zu suchen. Es ist ruhig und unspektakulär. Eine Hauptstraße auf der sich alles abspielt. Daneben kleine Gäßchen, in denen einige B&Bs sind, daneben Wohnhäuser, sehr viele „Vendesi“-Schilder. Einige Graffiti, die gezielt im Kontrast mit den alten Fassadaden stehen sollen.
Eine kleine Erinnerung daran, wie Leben gehen kann, bekommt man gratis gezeigt. Geht man morgens die Hauptstraße entlang ist auf den zahlreichen Bänken kein Platz zu ergattern. Wer Zeit hat, sitzt dort, schaut und spricht mit anderen. Mittags sind die Bänke leer, dort ist jetzt sonnig, man erledigt seine Besorgungen, ruht oder setzt sich mit einem Stuhl in seinen Hauseingang. Nachmittags kann man vom Cafè aus herrlich beobachten und häufig auch dieselben Personen mehrfach sichten. Die Frau mit dem blauen Kostüm geht erst einkaufen, schiebt später das Enkelkind im Buggy, trifft sich mit ihren Freundinnen auf ein Getränk. Alles in Ruhe, man grüßt nach links und rechts, hat stets Zeit für ein Schwätzchen.





















